Lakonia

Mystras  (10 km westlich von Sparta)

Monemvasia (An der Ostküste)

 

Sparta

Hauptstadt (10550Einw.) von Lakonien, im fruchtbaren Eurotas-Becken gelegen. Von der antiken Stadt sind nur wenige Reste erhalten geblieben.

Geschichte

Seinen Ursprung verdankt Sparta den vor 1000 v. Chr. nach Lakonien eingewanderten Dorern, die die frühgriech. Urbevölkerung unterjochten und die Stadt durch Zusammenschluß von fünf Dörfern gründeten. In der historischen Zeit gab es drei Bevölkerungsschichten: Die Spartiaten, Nachkommen der Dorer, die Sparta und später auch Messenien besetzten. Ihr Besitztum wurde von den unfreien Heloten bewirtschaftet. Nicht in Sparta ansässig waren die Perioken (»Umwohner«), die zwar Freiheit und Selbstverwaltung, aber weniger Rechte als die Spartiaten besaßen. So waren sie zum Militärdienst verpflichtet, hatten aber kein Mitspracherecht im Staat. Die unterste Klasse bildeten die Heloten, die von den Dorern unterworfenen waren. Sie waren Staatssklaven ohne bürgerliche Rechte.

Die "Große Rhetra," Grundgesetz des mythischen Lykurgos: In Sparta gab es das Doppelkönigtum. Einer der Könige gehörte stets dem Geschlecht der Agiaden, der andere dem der Eurypontiden an. Ihnen stand hauptsächlich die Führung des Heeres zu. Verwaltung und Politik oblagen den Ephoren, die das Recht besaßen, die Könige im Falle eines Vergehens anzuklagen. Sie waren die Aufseher des Staats und wurden alle fünf Jahre gewählt. Daneben gab es die Gerusia (Rat der Alten), die aus 28 lebenslänglich gewählten Mitgliedern und den beiden Königen bestand. Sie bildeten eine Art Staatsrat. Die Apella (Volksversammlung) besaß nur das Abstimmungsrecht in Gesetzes- und Kriegsangelegenheiten.

Das Leben der Spartiaten war strengen Regeln unterworfen (),. Bis zum 7. Lebensjahr durften die Knaben bei der Familie bleiben, dann übernahm der Paidonomos die Erziehung. Mit 20 Jahren erreichten sie das Mannesalter, konnten aber nur beschränkt ihre Rechte als Staatsbürger ausüben (Stimme in der Gemeindeversammlung). Mit 30 Jahren waren sie mündig. Ihr tägliches Leben verbrachten sie mit militärischen Übungen und nahmen mindestens einmal pro Tag an den Syssitien (gemeinsame Mahlzeiten) teil.

Auch die Mädchen genossen eine andere Erziehung als im übrigen Griechenland. Sie wurden freier erzogen, und die Ertüchtigung des Körpers erfolgte ebenso streng wie bei den Knaben. Sie nahmen an Wettkämpfen teil, ja sie beteiligten sich sogar an den Olympischen Spielen (Sieg von Kyniska mit einem Viergespann im Jahre 396 v. Chr.) Diese strengen Lebensformen wurden Lykurg zugeschrieben, einem mythischen König Spartas. Im 8. und 7. Jh. v. Chr. breiteten sich die Spartiaten in Lakonien und im benachbarten Messenien aus, unterwarfen deren Bewohner und machten sie zu Heloten. Um 700 v. Chr. gründete Sparta seine erste Kolonie in Tarent. Bald beherrschte es den ganzen Peloponnes außer Ärgos.

Während der Perserkriege spielte Sparta eine wichtige Rolle (Thermopylen, Platäa). Der 3. Messenische Krieg (464-59) führte zu einer schweren Krise. 446/445 schloß Sparta einen 30jährigen Frieden mit Athen, der aber nur 14 Jahre hielt (bis zum Peloponnesischen Krieg, 431-04). Einen entscheidenden Sieg über die Spartaner errang der Athener Konon 394 in der Seeschlacht bei Knidos. 371 erlitten die Spartaner eine Niederlage bei Leuktra, Epameinondas verwüstete Lakonien und belagerte Sparta. So nahte das Ende der Vormachtstellung Spartas. Epameinondas isolierte Sparta durch die Vereinigung Arkadiens (Arkadischer Bund) und die Befestigung der Städte Megalopolis, Mantineia und Messene. Mit Kleomenes III., der 221 in der Schlacht von Sellasia besiegt wurde, endete das spartanische Königtum. Sparta mußte dem Achäischen Bund beitreten.

146 erobern die Römer die Stadt. Die Periöken schlössen einen Bund und nannten sich nunmehr Eleutherolakonen. Eine gewisse Blüte erlebte Sparta unter den Römern. 396 n. Chr. eroberte Alarich die Stadt. Im 9. Jh. wurde sie von Slawenstämmen verwüstet, die Bevölkerung wandert nach Mani aus.

Nach der Besetzung Lakoniens durch die Byzantiner, die ihm den Namen Lakedamon gaben, wurde Sparta 1248 von den Franken unter Führung von Guillaume de Villehardouin erobert.

Akropolis: Sie wurde nach dem Einfall der Heruler und Goten (268 und 386) errichtet. In der Nähe des Südtors Reste eines römischen Portikus. Auf dem Akropolis-Hügel Reste zweier byzantinischer Kirchen. Die eine aus dem 10. Jh. ist dem Agios Nikon Metanoeite geweiht. Daneben die Grabkapelle (l l. Jh.) des Heiligen. Am Nordhang des Akropolis-Hügels ein Friedhof aus dem l./2. Jh. n. Chr. Davor älteres Kammergrab.

Theater (am Südwesthang der Akropolis): Die Anlage stammt aus hellenistischer Zeit. Heute sieht man nur noch Reste einiger Sitzreihen sowie die Stützmauern des Sitzraums aus der Zeit des Augustus. Unter Vespasian weitere Ausschmückung des Theaters. W vom Theater ein Nymphäum. Tempel der Athena Chalkioikos: Das Bauwerk (6. Jh. v. Chr.) leitet seinen Namen Chalkioikos von der Verkleidung mit Bronzeplatten ab. 477 flüchtete Pausanias (nicht der Schriftsteller!) in den Tempel und wurde von den Spartanern eingemauert.

Agora: Sie lag s von der Akropolis. Wichtigstes Bauwerk in diesem Bereich war die Persische Säulenhalle, aus persischem Beutegut erbaut. Auf der Agora standen die Statuen des Apollon Pythios, der Artemis und der Leto.

Heiligtum des Leonidas (s des Akropolis-Hügels): Reste eines Baus (Tempels) von 12,50 m Länge und 8,30 m Breite aus dem 5. Jh. v. Chr., der mit dem Leonidaion identifiziert werden könnte, wo, nach Pausanias, jährlich zu Ehren des Leonidas Wettkämpfe abgehalten wurden.

Heiligtum der Artemis Orthia (am Westufer des Eurotas): Im Jahre 1900 von der Englischen Schule ausgegraben. Reste eines älteren Brandopferaltars und eines neueren als Erdwall zu erkennen. Reste eines Tempels vom Anfang des 6. Jh. Ö der Altäre eine Temenos-Mauer aus verschiedenen Epochen. :Zahlreiche Votivgaben wie Bleifigürchen, Tonmasken oder Platten mit Sicheldarstellung (Wachstumsgöttin Orthia) wurden gefunden. Reste eines hufeisenförmigen Theaters aus dem 3. Jh. n. Chr.

Hier fanden die Geißelungen der Knaben statt, deren Standfestigkeit vor dem Kultbild der Göttin erprobt wurde. Plutarch (Plut.mor.239c13) berichtet über diesen Brauch der flagellatio: Die Kinder werden bei ihnen (von einer Priesterin) einen ganzen Tag lang am Altar der Artemis Orthia ausgepeitscht, was sie oft bis zum Tod heiter und stolz aushalten. Sie ringen miteinander um den Sieg darin, wer es länger und besser aushält, geschlagen zu werden.  Wer siegt, ist unter allen besonders geehrt. Der Wettkampf heißt "Auspeitschung". Er wird jährlich durchgeführt. - Die Auspeitschung fand am Orthiafest unter der Leitung der Priesterin am Altar des Tempels statt. Im eigentlichen Kultvollzug der klassischen Zeit diente sie der Erziehung und war Teil der spartanischen Agoge. In der Kaiserzeit wurde sie Touristen als Spektakel vorgeführt und dadurch brutalisiert

Aus diesem Tempel der Artemis Orthia sollen auch Theseus und Peirithoos Helena geraubt haben wie Plutarch (Plut.Thes.31,2) berichtet: Beide (Theseus und Peirithoos) kamen nach Sparta, raubten das Mädchen, das im Tempel der Artemis Orthia gerade tanzte und flohen. Weil ihnen ihre Verfolger nicht über Tegea hinaus nachsetzten, ließen sie furchtlos die Peloponnes hinter sich und vereinbarten, um Helena zu losen. Wer sie gewann, solle sie zur Frau haben, aber mithelfen, auch dem anderen eine Frau zu gewinnen. (3) So vereinbarten sie es, losten und Theseus gewann. Er nahm das Mädchen an sich und brachte sie, weil sie zur Heirat noch zu jung war, nach Aphidnai.

Museum

Es wurde 1875-76 von dem dänischen Architekten Th. Hansen erbaut, der auch die Akademie von Athen errichtete. In der Eingangshalle Stelen und Inschriften.

Saal I: Pyramidenförmige Stele (ca. 600 v. Chr.), auf allen vier Seiten mit Reliefs verziert: auf zwei Seiten Schlangendarstellungen (Symbol der Dioskuren), auf den anderen Abbildung je eines Paars (Agamemnon-Klytämnestra und Menelaos-Helena?). - Flachrelief-Stele (Mitte 6. Jh.) mit Darstellung eines thronenden Paars (heroisierte Tote oder chthonische Gottheiten): der Mann mit Kantharos, die Frau mit einem Granatapfel in der Hand.

Saal II: Akroteion eines Tempels (510-80 v. Chr.): Flachrelief mit dreifacher Abbildung der Dioskuren.

Saal III: Kapitell-Fragment von dem Tempel des Apollon Yakinthos aus Amyklai (2. Hälfte 6. Jh. v. Chr.); Fragment einer Statue: Kopf und Oberkörper eines behelmten Kriegers (sogenannter Leonidas), gefunden in der Nähe des Tempels der Athena Chalkioikos (495-480 v. Chr.); Torso eines Athleten (?), in römischer Zeit mit Flügeln ausgestattet (Eros).

Saal IV: Bleifiguren von Kriegern und Tieren sowie Bronzestatuetten aus dem Orthia-Heiligtum, Menelaion und Arnyklai (Ende 9. bis zum 4. Jh.); Tonmasken, Nachahmungen von Holzmasken, die man bei kultischen Tänzen zu Ehren der Orthia trug; Pithoi mit Kampf- und Jagddarstellungen (6. Jh.).

Saal V: Torsen, Statuen und Sarkophagfragmente aus hellenistischer und römischer Zeit; Mosaiken mit den idealisierten Porträts von Sappho, Alkibiades (4. Jh. n. Chr.). Weitere sehenswerte Mosaiken im Mouraba-Haus mit den Darstellungen: Europa auf dem Stier, Orpheus, die wilden Tiere zähmend, Achilles zwischen den Töchtern des Lykomedes, Übergabe der Briseis an Agamemnon u. a.

Die Nähere Umgebung von Sparta

Amyklai: (7km s): An der Stelle einer mykenischen Siedlung am Agia-Kyriaki-Hügel Reste des Heiligtums des Apollon Amyklaios, der eine ältere Vegetationsgottheit verdrängt hatte. Den Funden am Hügel zufolge geht die Besiedlung bis in die Steinzeit zurück. Hier wurde auch eine vorhellenische Gottheit Hyakinthos verehrt. Sein Grab soll sich an dieser Stelle befunden haben. Der Sage nach wurde Hyakinthos von seinem Freund Apoll versehentlich beim Diskuswerfen getötet. Die Blume, die aus dem blutgetränkten Boden wuchs, war die erste Hyazinthe. Die berühmte Statue des Apoll, die eine Höhe von 15 m erreichte, war von Säulenhallen umgeben. Der Thron war aus Gold und Elfenbein gearbeitet, und sein Sockel trug Reliefs. Pausanias on Amyklai

l km s von Amyklai befand sich die Kultstätte des Zeus-Agamemnon und der Kassandra-Alexandra (keine Gebäudereste), ein chthonisches Heiligtum (vielleicht an der Stelle der Agia-Paraskevi-Kirche). -

 S die mykenische Siedlung Pharis. Nw davon die Kuppelgräber von Vaphio aus der gleichen Zeit wie die Mykenä-Gräber mit reichen Funden (heute im Nationalmuseum Athen), darunter zwei Goldbecher, auf denen das Einfangen von Stieren wiedergegeben ist (um 1500 v. Chr.).









 

Becher aus Vaphio

 

Sellasia: (16km n): Bekannt durch die Schlacht von 221 v. Chr., die der Makedonenkönig Antigonos Doson mit Hilfe des Achäischen Bundes gegen die Spartaner gewann. Reste der Akropolis (Mauer- und Turmruinen) sind noch zu sehen.

The Menelaion near Sparta

It is situated 5 kms Southeastern of Sparta on mountain Parnon, above the eastern bank of river Eyrotas. The ancient name of the area was Therapne.
An extended Mycenaean settlement was revealed, which was identified by H. Catling with the Homeric Sparta, the centre of the palace of Menelaos. Specifically the investigations brought into light traces of Middle Helladic habitation (burials-pottery), pottery of Late Helladic IIA period (15th century B.C) unrelated to any excavated architectural structure, building of Late Helladic IIB period (15th century B.C), known as Megaron I (Mansion I) ; it was used until the Late Helladic IIIA1, when it was destroyed by an earthquake and was replaced by a building of different orientation, but of the same use: the Megaron II. The area was abandoned during the Late Helladic IIIA2 period (14th century B.C) and was inhabited again during the Late Helladic IIIB2 period (end of 13th century B.C).
Dates of architectural phases and description:
Geometric period : Foundation of the sacred peribolus and altar. It was probably founded on an area where worship was taken place during the mycenaean period.
Archaic period (500 B. C.): Construction of the first monumental building, consisting of a small cella made of rectangular porous stones.
Classical period: Construction of large crepidoma on which a cella was built . Peculiar structure in the shape of a pyramid.

Tthe most important monuments of the site are:
Part of settlement dated to Late Mycenaean period (14th-12th century B. C.). It was uncovered during excavations conducted by the British Archaeological School At Athens, under the direction of H. Catling.
Sanctuary of Menelaos and Helen; a monumental ramp which is surrounded by peribolus leads to a temple. It is dated to Archaic until Roman period.

Further afield:

Monastery of St. Nicholas at Agoriani (20 km NW of Sparta between Kastori and Longanikos)

Cross-vaulted church belonging to the cemetery of the village. The east part ends in a semicircular apse while to the west a narthex was later added. A stone built ossuary has been added to the north of the church. The murals are preserved almost intact and is the product of a fine provincial workshop, dated to the 14th century.
The roof has been repaired in the past and the restoration of the wall paintings was recently completed. A project for the consolidation and protection of the monument has already been approved and is going to begin soon.

Important monuments are preserved in the adjacent villages: St. George, the Holy Apostles (14th century) and the Dormition of the Virgin (15th century) at Longanikos. The parish church of the Nativity of the Virgin at Kastori (20 km N of Sparta) has an impressive wooden carved templon (altar screen) and is decorated with remarkable paintings dated to the early 20th century.



 Monastery of Aghioi Tessarakonta at Khrysapha (20 km NE of Sparta)

It is one of the most important monasteries in Lakonia. The katholicon is a triconch domed church of the Athonite type, was erected in 1620. The walls of the naos and narthex are covered with frescos painted by Georgios Moschos. The church of Zoodochos Pighi (the Holy Virgin, Source of Life) was built to the north of the catholicon in 1707.
During the Byzantine period the centre of worship of the Fourty Martyrs was a cave-like church, originally used as the katholicon of the old monastery. The new monastery was founded by abbot Cyprian and the monks Parthenios and Theodosios. During the Turkish occupation the monastery came under the direct jurisdiction of the Ecumenical Patriarchate and gained privileges and many metochia (estates). Significant was its contribution to the education of the enslaved Greeks.
The north wing of the building with the cells has already been restored and work will soon be completed in the east and south wings. Systematic work for the consolidation, restoration, and cleaning of the wall paintings was begun in 1985. Today the monastery is used as a monastery for monks.
Many other important Byzantine and post-Byzantine monuments have been located in the vicinity of Khrysapha, including the church of Panaghia Chrysaphitissa, the church of the Dormition of the Virgin, the church of St. Demetrios, and the church of St. Nicholas.