Athen: Die Akropolis
Adapted from: http://www.gottwein.de/Hell2000/athakr002.htm
Geschichte:
Die
Akropolis war bereits um 5000 v. Chr. (Neolithikum) besiedelt. Auch
scheint um 3000 v. Chr. schon Ackerbau auf der Akropolis betrieben
worden zu sein. Bereits in der mittelhelladischen Zeit ( um 1900 -
1500 v.Chr.) wurde hier vermutlich der Athenakult eingeführt.
In
der späthelladischen (mykenischen) Zeit (um 1580 - 1100 v. Chr.)
beherrschte ein Königsgeschlecht von der Akropolis aus ganz
Attika. Schon damals wurde die Akropolis mit einer ersten Mauer
umgeben. Vor dem Einfall der Dorer aber wurde eine neue gewaltige
kyklopische Mauer errichtet, die 4 - 6 m dick und 10 m hoch war.
Damit übertraf diese Mauer sogar die Mauern in Tyrins und Mykene
an Ausmaßen. Genannt wurde sie nach dem Volksstamm, der zu der
Zeit die Akropolis und die Umgebung bewohnte, den Pelasgoi,
Pelasgikon oder auch Pelargikon. Auch entstand zur gleichen Zeit die
Bastion, auf der sich heute noch der Nike-Tempel erhebt.
Da es
damals noch keine Tempel oder Götterstatuen auf der Akropolis
gab, befand sich nur im mykenischen Palast ein Herd zur Verehrung.
Daneben umfasste ein heiliger Bezirk sehr alte Kulte und
Glaubensreste, wie z.B. den Dreizack des Poseidons und den von der
Athene gespendeten Ölbaum. Später wurde das Erechtheion an
dieser Stelle errichtet, das diese alten Kulte aufnahm. Auf der Höhe
dieses heiligen Bezirkes befand sich auch eine kleine Pforte in der
Mauer, die in den kriegerischen Zeiten als Notausgang von den
Bewohnern genutzt wurde. Außerdem gab es noch eine zweite
Pforte, die zu einigen etwas tiefer gelegenen Grotten, die von einer
zusätzlichen Mauer umgeben waren, führte, welche während
der klassischen Periode dem Apollon, dem Zeus und dem Pan gewidmet
waren. Diese zwei Pforten blieben aber für Feinde außerhalb
der Akropolis unsichtbar.
Reste des oftmals erweitertem und
umgebauten mykenischen Palastes, der in der Nähe des heutigen
Erechtheion stand, und der Burgmauer sind noch erhalten.
Nach der
Abschaffung der Königswürde um 1000 v. Chr. wurde das
Megaron des Palastes zur einer Verehrungsstätte der Athene
umgewandelt.
Seit etwa 800 v. Chr. wurde die Akropolis mehr und
mehr zu einem heiligen Bezirk ohne Wohnhäuser mit einem
einfachen Eingangstor an der Westseite und mehreren kleinen Tempeln
und einem größeren Steintempel (um 600 v. Chr.), dessen
Standort aber nicht mehr festzustellen ist.
Um 590 v. Chr. wurde
wahrscheinlich schon ein erster Parthenon, der als der "Urparthenon"
bezeichnet wird, für die Aufnahme eines Kultbildes gebaut; er
war als ein Hekatompedon (100 attische Fuß lang) errichtet
worden und stand höchstwahrscheinlich an der Stelle des heutigen
Parthenons.
Fast zur gleichen Zeit wurde - kurz nach der
Staatsreform des Solon (594 v. Chr.) - ein erster Steintempel für
die Athena Polias, die "Stadtbeschirmerin", errichtet, der
wahrscheinlich etwas südlich des Erechtheions stand. (Reste der
Giebelfiguren sind im Akropolismuseum zu sehen.) Um 520 v. Chr. wurde
er durch einen größeren Tempel - den Alten Athenatempel -
ersetzt. In diesem Peripteros stand ein hölzernes Idol der
Göttin, dass "Diipetes", also verkehrt herum, zu
betrachten war, weil Zeus es der Sage nach von Himmel geschmissen
hatte. Dieser Tempel wurde aber bereits 479 v. Chr. von den Persern
in Brand gesteckt und zerstört. Nur das Standbild wurde
gerettet, weil die Athener es auf ihrer Flucht aus der Stadt mit auf
ihre Schiffe nahmen.
Nach dem Sieg über die Perser wurde
dieser Tempel wieder aufgebaut, um das Standbild aufzunehmen. Er
wurde allerdings 406 v. Chr. bereits wieder abgetragen.
Unter
Verwendung von Teilen der von den Persern zerstörten Tempel
errichtete Themistokles die Nordmauer, Kimon die Mauern an der Süd-
und der Ostseite des Tafelberges. Der übrige "Perserschutt"
wurde vergraben und mit ihm die berühmten Koren, die heute im
Akropolismuseum zu besichtigen sind.
Der Rest sollte so aber
verwüstet bleiben, da die Griechen einen Eid (den Eid von
Plataeae) geschworen hatten, dass die Ruinen als dauerhafte
Erinnerung an die persische Barbarei erhalten bleiben sollten, weil
sie so erzürnt über diese frevelhafte Verwüstung ihrer
Heiligtümer gewesen waren.
Zum Glück änderten sie
aber ihren Entschluss!
Der Hügel wurde im Süden und im
Norden erst einmal aufgeschüttet, um Platz für die neuen
Bauten zu schaffen.
Um 465 v.Chr. begann man mit dem Bau eines
neuen Athenatempels an der Stelle des heutigen Parthenon, jedoch war
jener etwas schmaler und länger angelegt als dieser. Der Bau
dieses Tempels gedieh aber nicht weit, denn 456 v. Chr. verfasste
Perikles einen neuen Plan für den umfassenden Wiederaufbau der
Akropolis. Und bald entstanden - unter Mitwirkung der bedeutendsten
Künstler dieser Zeit, wie z.B. Phidias - die Bauten, die bis
heute zu sehen sind:
der
Parthenon (447- 438 v. Chr.)
die Propyläen (437- 432 v.
Chr.)
der Nike-Tempel (432- 421 v. Chr.)
das Erechtheion
(421- 406 v. Chr.)
In
römischer Zeit wurde östlich des Parthenon noch ein kleiner
Rundtempel für Roma und Augustus und das Beule-Tor
errichtet.
Schon im 6. Jahrhundert wurden der Parthenon und das
Erechtheion in christliche Kirchen umgewandelt. Seit 1458 war die
Akropolis von den Türken besetzt, die den Parthenon in eine
Moschee und das Erechtheion in einen Harem umwandelten. Auch legten
sie viele Munitionslager auf der Akropolis an. 1640 wurden die
Propyläen durch die Explosion solch eines dort angelegten
Pulvermagazins weitgehend zerstört. 1687, während der
Belagerung durch die Venezianer, wurde der Nike-Tempel abgetragen, um
eine Bastion aus seinen Bestandteilen zu errichten.
Am 26.
September des selben Jahres traf eine Granate den Parthenon, der zur
der Zeit ein Pulvermagazin beherbergte und wurde besonders an der
Längsseite schwer beschädigt.
Anfang des 19.
Jahrhunderts brachte der britische Botschafter in Konstantinopel,
Lord Elgin, mit der Erlaubnis des türkischen Sultans bedeutende
Werke der Akropolis nach London; darunter beinahe den ganzen
Parthenonfries. Allerdings war er so gnädig, nur eine der Koren
des Erechtheions mitzunehmen, da es sonst eingestürzt wäre.
An deren Stelle wurde eine einfache Stütze angebracht, die in
der Neuzeit durch eine Kopie dieser geklauten Kore ersetzt
wurde.
Nach der griechischen Unabhängigkeitserklärung
begann man mit dem Wiederaufbau der Akropolis, der sich bis heute
noch hinzieht.
1.Sog.
Ergasterion |
12.Propyläen
|
23.
Odeion des Perikles |
das Beule-Tor (15): Es wurde nach dem französischen Archäologen Ernest Beule benannt, der es 1853 unter einer türkischen Befestigungsanlage fand. Das Tor wurde mit seinen zwei Verteidigungstürmen - der nördliche Turm ist höher als der andere - in römischer Zeit im 3 .Jahrhundert errichtet. Von dem Beule-Tor aus, kann man noch einige Stufen ein römischen Treppenanlage aus dem späten 2. Jahrhundert n.Chr. erkennen. Unter ihnen wurden auch Stützanlagen der aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammenden Aufgangsrampe entdeckt. Diese Rampe muss serpentinenförmig zur Akropolis hoch verlaufen sein.
Nike-Tempel
(13): Der kleine Nike-Tempel (4,14 m x 3,79 m) wurde 432- 421 v. Chr.
von Kallikrates aus pentelischem Marmor erbaut und ist einer der
charakteristichsten Bauwerke seiner Zeit. Er blieb sogar recht lange
erhalten, bis er von den Türken abgerissen und verbaut wurde.
1835 wurde aber sein Material von Ross, Schaubert und Hansen in der
Befestigung des Beule-Tores entdeckt und wieder zu einem Tempel
zusammengefügt. Wegen Fehlern musste er aber 1935 bis 1939
nochmals auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden.
Der
Tempel ist der Athena Nike geweiht. Oft wird aber erwähnt, dass
er der Athena Apteros (der ungeflügelten Athena) geweiht, war,
was allerdings falsch ist.
Unterhalb des Tempels fand man
Überreste mehrerer Altäre, die seit der Mitte des 6.
Jahrhunderts v. Chr. dort lagen. Außerdem befand sich dort auch
ein Teil eines Bezirkes eines unter freiem Himmel stehendem Heiligtum
aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.
Für den Bau des Nike-Tempels
musste die Bastion vergrößert werden und sie wurde auch
gleichzeitig mit einer Quaderwand aus Kalksteinen ausgekleidet. An
ihrer Westseite sind heute noch zwei Nischen vorhanden, die
sicherlich einem Kultzweck dienten.
Der Tempel ist als ein
Amphiprostylos in attisch - ionischer Säulenform erbaut worden;
d.h. dass statt einer Ausbildung des Pronaos (Vorhalle der Cella)
vier Säulen vor den Antentempel treten. Dabei können sogar
die Anten ganz wegfallen. Diese vorgestellte Säulenreihe wird
auf der Rückseite der Cella wiederholt.
Der Zugang zur fast
quadratischen Cella liegt im Osten, die nur durch zwei Pfeiler zum
Pronaos abgetrennt wird. Früher waren diese mit den Anten
anscheinend durch Gitter verbunden. Die Säulen sind ungewöhnlich
gedrungen und neigen sich wie die Wände und die Stirnseiten
leicht nach innen. Die Basis der Säulen ist aber nicht ganz
ausgebildet. Schwere Volutenkapitelle tragen den dreigeteilten
Architrav über dem ein prächtiger Fries läuft, der
leider größtenteils schwer beschädigt und schwer zu
identifizieren ist. Auch wurden einige Fragmente des Fries Opfer der
Plünderwut des Lord Elgin. An der Ostfassade stellt der Fries
eine Götterversammlung dar, in deren Mitte sich die Göttin
Athene befindet. Rechts und links wird sie von Zeus auf einem Thron
und von Poseidon auf einem Felsen sitzend flankiert. Auch werden noch
andere Götter dargestellt, wie die sitzende Demeter und ihre
stehende Tochter Kore oder Aphrodite und Eros. Diese Szene soll
offenbar Athene darstellen, wie sie bei einem Kampf sich zu Gunsten
der Athener entscheidet. Die beiden Friese an den Längsseiten
stellten Kämpfe zwischen den Persern und den Griechen dar. Der
an der rückwärtigen Westseite stellt einen Kampf zwischen
den Athenern und den Thessaliern und den Böotiern dar, die von
den Persern unterstützt wurden.
Die Friese an der Ost- und
Südseite sind Originale, während die Friese an der Nord-
und Westseite Nachbildungen der von Lord Elgin geklauten Friese.
Über
dem Fries folgte ein leicht unterschnittenes Geison; über
Giebelfiguren ist leider nichts bekannt. Auch ob der Tempel Akrotere
besaß und wie sie aussahen, ist uns heute nichts
überliefert.
Der Tempel wurde auch von einer Balustrade aus 1
m hohen Mamorplatten umgeben auf denen verschiedene Siegesgöttinnen
dargestellt sind, welche Trophäen aufstellen und die Ochsen zur
Opferung führen, während die Göttin Athene auf einem
Felsen sitzt. Diese Niken besitzen eine zauberhafte Grazie in ihren
alltäglichen Bewegungen.
Der Nike-Tempel war zugleich der
Ort, an dem die Sieger der Panathenäen geehrt wurden.
Von
dieser Bastion stürzte sich auch Theseus` Vater Aigeus hinab,
weil Theseus vergessen hatte, die schwarzen Segel durch weiße
zu ersetzen, als er von Kreta heimkehrte.
Agrippa-Monument
(14): Auf diesem fast 9 m hohem Denkmalsockel aus blauem
Hymettos-Marmor, der in der hellenistischen Zeit errichtet wurde,
stand zuerst ein Gespann, dessen Lenker sich damals um Athen verdient
gemacht hatte. 27 n. Chr. wurde es aber von den Römern
ausgetauscht und statt dessen wurde ein Gespann mit dem römischen
Feldherrn Vipsanius Agrippa, der auch Schwiegersohn des Kaisers war,
aufgestellt.
Von dieser Terrasse führte eine aus dem
Mittelalter herrührende Treppe zu einer schon im Neolithikum
benutzten Quelle, der Klepsydra-Quelle (17). Auch befinden sich dort
Grotten, die ehemals dem Zeus (2), dem Pan (19) und dem Apollon
Hypakraios (18) geweiht waren.
Propyläen
(12): Schon zur Zeit des Peisistratos wurde an dieser Stelle ein
Propylon errichte, dass allerdings mehr nach Südwesten
ausgerichtet war. Jedoch war dieser Torbau viel kleiner als der
heutige und wurde auch 479 v. Chr. von den Persern zerstört.
Da
für die Anschaffung des Materials für den Parthenon viel
Platz gebraucht wurde, begann man mit dem Bau der Propyläen erst
nach Vollendung desselben. Unter der Leitung des Baumeisters
Mnesikles begann man also 437 v. Chr. mit dem Bau, der 2012 Talente
gekostet haben soll. Zuerst hatte man den Südteil größer
geplant, wobei er einige Teile Des Heiligtums der Artemis Brauronia
und der Athene Nike überdeckt hätte. Schließlich nahm
man aber doch Abstand von dieser Idee, gestaltete den Südbau
jedoch so, dass man jederzeit auf das ursprüngliche Projekt
zurückgreifen konnte. Das kann man daran erkennen, dass Teile
des Gebäudes noch Versatzbosse und Werkzolle aufweisen. Jedoch
wurde nichts mehr an den Propyläen bis zum Mittelalter
verändert.
Im 12. Jahrhundert wurde ein byzantinischer
Bischofspalast in den Propyläen eingerichtet und im 13.
Jahrhundert durch athenische Herzöge der Nordbau zu einem
zinnenbekrönten Palast aufgestockt. Von dem Florentiner Nerio
Acciajuoli wurde im 14. Jahrhundert der Frankenturm errichtet, der
aber 1875 abgetragen wurde. Durch den Blitzschlag von 1476 und
verschiedenen Umbauten durch die Türken, wurde das Gebäude
sehr in Mitleidenschaft gezogen. Seit 1909 werden die Propyläen
deshalb renoviert.
Die Propyläen bestehen aus einem
Mittelteil, einem Nordteil, der sog. Pinakothek und einem Südteil,
der aus einem kleinen Raum besteht, der als Durchgang zum Nike-Tempel
genutzt wurde. Das verwendete Material für dieses monumentale
Gebäude war Marmor, wie das frühere Propylon auch. Niedrige
Stufen führen bis zur Westfassade, wo 6 dorische Säulen
(8,82 m) die Decke mit dem Architrav, dem Fries und dem Gesims, die
Fassade eines dorischen Tempels bildend, stützten. Diese Säulen
stehen auf 4 hohen Stufen, während die entsprechenden Säulen
der Ostfassade direkt auf dem Felsen aufgestellt sind; so befindet
sich die Ostseite der Propyläen auf einem höherem Niveau
und die Decke der Osthalle liegt höher als diejenige der
Westhalle, während beide durch einen Giebel gekrönt sind.
Die Kassettendecke war aus Marmor und mit wunderbaren Verzierungen
und Malerei geschmückt.
Gegen die Osthalle wurde die
Quermauer errichtet, die als Pylon diente. Sie war auf einer Treppe
von fünf Stufen errichtet und war von fünf Türen
durchbrochen, wovon die mittlere Tür die größte Tür
war und die ganz seitlichen die kleinsten. Gewöhnlich standen
nur die kleineren Türen offen, während die mittlere an den
Festtagen geöffnet wurde, um den Durchgang den Opfertieren über
den Pfad, der die ganze mittlere Sektion der Propyläen
schneidet, zu erlauben. Übrigens war die Westhalle länger
als die Osthalle, beide waren aber gleich breit.
Diese große
Länge erforderte jedoch Stützen und deswegen wurden rechts
und links von der mittleren Tür je drei ionische Säulen (10
m) gestellt; die ionische Ordnung wurde vorgezogen, weil deren Säulen
schlanker sind. Dadurch wurde dem ganzem Raum ein Aufschwung gegeben,
den die dorischen Säulen sicherlich nicht hätten geben
können. Die ionische Kapitelle waren bemalt und passend zu den
Kassettendecken und dem blaugrauen Stein, der für die Schwellen,
Orthostaten, Bänke usw. verwendet worden war. In diesem Raum
waren überall Votivgaben aufgestellt worden.
Der Südflügel
besitzt drei dorische Säulen zwischen den Anten, wobei dem
Pronaos keine Cella oder ein weiterer Raum folgt. Auch bleibt die
Wand nach der westlichen Ante frei, um einen Durchgang zum
Nike-Tempel freizulassen, der sonst völlig abgeschnitten gewesen
wäre. Eigentlich war auch noch ein Säulengang, der zum
Nike-Tempel führen sollte, geplant gewesen, aber da inzwischen
der Peloponnesische Krieg ausgebrochen war, wurde es nie
verwirklicht.
Der Nordflügel, die Pinakothek, hatte an der
Südseite genau wie der Südflügel drei dorische Säulen
in Antis. Er bestand aus Vorraum, der zu dem hinteren Raum durch eine
Wand mit einer Tür und zwei Fenster abgeschlossen war. Auf
Fensterhöhe war der Hauptraum mit einem eleusinischem Band
geschmückt, später war der Raum auch mit Fresken
bemalt.
Vielleicht sollten hier ursprünglich Heiligtümer
untergestellt werden, er wurde aber später in einen Bildersaal
umgestaltet. Daher rührt auch sein heutiger Name Pinakothek.
Von
den Propyläen aus zog sich der heilige Weg bis zum Eingang des
Parthenon hin. Seinen Weg zäumten unzählige Weihgaben,
Standbilder und hervorragende Kunstwerke, deren Standspuren noch
heute am Rande des Weges zu erkennen sind.
Hinter den Propyläen
waren die Kultstätten einiger mystischer Gottheiten, wie die
Artemis Hekate, die Chariten (die drei athenischen Grazien) und der
Hermes Propylaios. Auch gab es bei den Propyläen einen Unterbau
für die Statue der Athene Hygieia. Gleich darauf folgte das
Brauronion.
Das
Brauronion (11): Das Brauronion war das Heiligtum der Artemis
Brauronia. Der Kult der Artemis auf der Akropolis wurde
wahrscheinlich von Peisistratos aus seiner Heimat Brauron im 6.
Jahrhundert .v.Chr. eingeführt. Die Artemis war Schutzgöttin
der Mädchen und Frauen. Ihr tempelloser Bezirk war im Osten und
Süden von Säulenhallen umgeben. Eine in den Felsen gehauene
Treppe führte in das Heiligtum, in dessen Mitte sich ein Altar
und zwei Kultstatuen - eine war von Praxiteles - erhoben. Auch befand
sich in dem Heiligtum die Bronzefigur des trojanischen Pferdes, aus
dessen Leib vier Griechen hervorsahen.
Gegenüber dem
Brauronion, auf der anderen Seite des heiligen Weges, standen
bedeutende Erzbilder, darunter auch die Athene Lemnia des Phidias.
Auch stand hier ein 9 m hohes Standbild der Athene Promachos (der
Vorkämpferin) (9), das von Phidias geschaffen wurde. Die
vergoldeten Spitzen des Helmes und des Speeres sollen in der Sonne
geleuchtet haben, so dass sogar Fischer sie sehen konnten. Die Statue
wurde aber unter Justinian nach Konstantinopel gebracht und dort 1203
n. Chr. kurz vor der Eroberung durch die Kreuzfahrer von den
Bewohnern zerstört, weil sie fürchteten, die Statue könne
den Feinden den Weg in die Stadt zeigen. Einige Steine des
quadratischen Sockels sind noch erhalten.
In der Nähe dieser
Standbilder stand auch eine Stele, auf der die Verräter der
Stadt Athen aufgezeichnet wurden.
Vor
der Chalkothek (10) befand sich noch ein kleines Heiligtum der
Göttin des Handwerks, der Athene Ergane.
Die langgestreckten
Grundmauern der Chalkothek sind heute noch zu sehen. Das Gebäude
wurde zur Aufbewahrung erzener Weihegeschenken benutzt. Außerdem
wurde dort Kriegsbedarf gelagert.
.Parthenon (9): Der Parthenon war das Heiligtum der Athene Parthenos und war in dorischer Ordnung gebaut. Er stellt einen Peripteros in höchster Vollendung dar.
Römischer
Rundtempel (3): Dieser römische Rundtempel aus dem Jahre 27 v.
Chr. war der Roma und dem Augustus gewidmet. Der neunsäulige
Tempel war in ionischer Ordnung erbaut und mit einem Spitzdach
versehen.
An der Stelle des heutigen Akropolismuseums
stand einst das Heroon von Pandion (1) neben einem anderen
Gebäude, dessen Zweck allerdings nicht mehr nachzuvollziehen
ist.
Zwischen diesem Heroon (1) und dem Erechtheion (6) lag das
Heiligtum des Zeus Polieus (2), das ein abgegrenzter
Tempelbezirk war. Dieser umfasste einen Altar, einen Opfertisch und
einen Stall für Opfertiere.
Erechtheion (6): Im Erechtheion wurden die alten Kulte verehrt. Es wurde teilweise auf den Grundrissen des alten mykenischen Palastes errichtet.
Der
Alte Tempel : Südlich vom Erechtheion [anschließend an
das Pandroseion (7)] stand das Heiligtum der Athene Polias; aber es
wurden auch Erechtheus, Poseidon und Hephaistos hier verehrt. Ein
Teil der Grundmauern dieses Hekatompedon ist noch am Rande des
Pandroseion zu erkennen. Das Heiligtum war ein Doppelantentempel in
dorischer Ordnung, der einen dreischiffigen Kultraum im Osten, einen
kleineren westlichen und zwei dazwischen liegende Kammern bestand.
Ursprünglich war dieser Tempel aus Poros-Steinen erbaut worden,
der aber durch die Perser zerstört wurde. Nach den Perserkriegen
wurde er aber nur noch teilweise wieder aufgebaut und schließlich
406 v. Chr. ganz abgetragen.
Auf dem Rückweg zu den
Propyläen kommt man auch an dem Haus der Arrephoren (8)
vorbei. Die Arrephoren waren junge Mädchen, die im Dienst der
Göttin standen und zusammen mit den Athene-Priesterinnen den
Peplos für die Götterstatue webten. An das Haus soll sich
auch ein Hof angeschlossen haben, in dem die Mädchen Ball
spielen konnten. Von hier führten auch zwei Treppen herab. Die
eine, die noch von den Türken benutzt wurde, führte zu
einer Grotte mit einer Quelle und die andere führte zu dem
Peripteros, ein Rundgang, der auf halber Höhe die Akropolis
umrundete.
Bei den Propyläen gab es noch ein Gebäude
(20), das wahrscheinlich als Priesterwohnungen genutzt wurde.