Das Argive Heraion
Der Ort war seit dem 3. Jtd. bewohnt. Reste einer mykenischen Siedlung (15.-13.Jh.) wurden gefun-den. Die Blütezeit erlebte das Heraion im 5. Jh., aber auch in der Zeit des Pausanias wurden hier noch jährlich Feste zu Ehren Heras gefeiert.
Fundamente des zweiten Hera Tempels von der oberen Terasse (1991)
Ursprünglich lag das Heiligtum auf zwei Plateaus, die von Schluchten umgrenzt sind. Erst 1831 wurde es entdeckt. Systematische Ausgrabungen führten die Amerikanische (1892-93 und 1925-28) und die Französische Schule (1947-49) durch.
Beim Betreten des Heiligen Bezirks trifft man auf eine Monumentaltreppe von 81m Breite, die auch als Stützmauer diente. Die Stufen führen rechts zum Plateau des klassischen Hera-Tempels. Am Ende der Treppe ein kleiner Opferaltar. Auf der linken Seite der Treppe eine dorische Säulenhalle. Monumentaltreppe, Säulen-halle und Tempel stammen aus dem 5. Jh. v. Chr. Links vom Tempel ein viereckiger Bau mit zentralem Säulenhof. An seiner N-Seite drei Räume, die Sockel für Klinen aufwiesen. Somit kann der Bau als ein Banketthaus identifiziert werden. Er stammt aus dem Ende des 6. Jh. v. Chr. Eine weitere Säulenhalle des 5. Jh. liegt dem Banketthaus gegenüber. In der Mitte der Plattform der Hera-Tempel, (Bild) der 420 vom Argiver Eupolemos erbaut wurde (dorischer Peripteros). Der 0-Giebel stellte die Geburt des Zeus dar, der W-Giebel die Einnahme von Troja. DieMetopen trugen Darstellungen von Amazonomachien bzw. Gigantoma-chien. In der Cella befand sich eine Sitzstatue der Hera aus Gold und Elfenbein, ein Werk des Polyklet, sowie ein Xoanon der Göttin, das die Argiver 468 v. Chr. aus Tiryns mitgebracht hatten. Vor dem Eingang des Tempels steht ein Altar (17 x 2,40 m) aus hellenistischer Zeit. Ö des Altars ein hypostyler Bau (28,90m x 17,10 m), vielleicht ein Te-lesterion aus der Mitte des 5. Jh. v. Chr. N des klassischen Hera-Tempels zwei weitere Säulenhallen (Ende des 7. Jh.); die östliche kleiner als die westliche, die 63 x 10,50m maß. Der ältere Hera-Tempel (Anfang 7. Jh.) lag auf einer höher gelegenen Terrasse. Er brannte 423 v. Chr. durch die Unachtsamkeit einer Priesterin nieder.
In der römischen Zeit entstanden die Thermen mit einem Mosaikfußboden im Atrium (0-Seite) und Schwimmbad (W-Seite). S der Thermen das Gymnasion (34 x 34 m), von Säulenhallen umgeben. -