Die Kirchen von Athen

 Die meisten Kirchen in Athen sind geschlossen. Der Schlüssel befindet sich oft beim Küster im Nachbarhaus.

Sehr frühe Kirchen entstanden in antiken Tempeln. Ihre Ruinen wurden bei der Restaurierung der Tempel entfernt. Das meiste davon ist heute im Byzantinischen Museum zu sehen. So wurde im 5. Jh. eine Panagia-Athiniotissa in den Parthenon eingebaut, eine Georgskirche in den Hephaistos-Tempel und die Megali-Panagia in die Hadrians-Bibliothek.

Am Fuß des Akropolis-Felsens sind noch zwei Kirchen zu finden:

Agios Giorgios tu Vrachu (Hl. Georg vom Felsen): Eine kleine Kirche nahe der Epicharmou-Str., die mit ihrem gewölbten Schiff vermutlich aus der Frankenzeit stammt, und

Agios Simeon direkt am Akropolis-Felsen aus der Türkenzeit.

Sotira-Nikodimu (Nikodemus-Kirche): Nahe der Plaka liegt die 1045 erbaute (heute russische) Nikodemus-Kirche, die ehemals zum gleichnamigen Kloster gehörte. Krypten, deren Form sich ursprünglich nach einer römischen Thermenanlage ausrichten mußte, existieren noch heute. In einer Krypta befindet sich das Grab des Gründers. Die Mönchszellen wurden bei einem Erdbeben 1701 zerstört, 1780 wurde die Kirche durch die Türken beschädigt, 1847 erwarb sie der russische Staat. Der achteckige Bau mit großer Kuppel wurde im Innern bei der Wiedererrichtung von 1855 von dem bayerischen Architekten Friedrich von Thiersens neu ausgestattet.

St-Pauls-Kirche: Nahe bei der Nikodemus-Kirche am Leophoros Amalias befindet sich die neugotische anglikanische Kirche, die Kleanthes im 19. Jh. entworfen hat.

Sotira-Kottaki: Südwestlich davon in der Kidathineon-Str. steht eine Kirche aus dem 13. Jh., die ursprünglich eine Kreuzkuppelkirche war, später jedoch in eine dreischiffige Basilika umgewandelt und restauriert wurde.

Agia Rinula: Fast ganz versteckt liegt die kleine Kirche an der Navarchor-Nikodemou-Str. Früher beteten hier die jungen Mädchen vor Schulexamen.

Katharinen-Kirche: Nicht weit von der Sotira Kottäki, an der Pharmaki-Str. östlich vom Lysikrates-Monument, steht in einem Hof mit Palmen hinter Ruinen römischer Kolonnaden die Katharinen-Kirche (Ekaterini), deren Kuppel und Apsiden noch aus dem 13. Jh. stammen.

Agios-Nikolaos-Rangava: Nördlich des Lysikrates-Monuments findet sich die Kirche aus dem 11. Jh. (später verändert), die ursprünglich zur Residenz der Familie Rangava gehörte (dieser Familie entstammen byzantinische Kaiser und Patriarchen).

Monastiri tu Pangiu Tafu: An der Erechtheus-Str. liegt ein Kloster, das dem Hl. Grab in Jerusalem untersteht. Die Klosterkirche Agii Anargyri (Armer Heiliger) stammt ursprünglich aus dem 17. Jh. Die vergoldete geschnitzte Ikonostase im Innern ist sehenswert, ebenso das Wohnhaus des Exarchen von 1858 hinter dieser Kirche.

Agios-Joannis-Theologos: Weiter finden wir an der Erechtheus-Str., Ecke Erotokritou-Str. die kleine Kreuzkuppelkirche aus dem 13. Jh.

Metamorphosis-tu-Sotiros: Sehr sehenswert ist die nahegelegene Metamorphosis-Kirche an der Theorias-Str., die mit ihrer hohen Kuppel im 14. Jh. unter der Herrschaft der Florentiner Acciaiuoli entstand. Eine kleine Seitenkapelle ist in den Felsen gehauen (vermutlich ursprünglich eine Grotte). Ein frühchristliches Säulenkapitell bildet den Altar. In der Apsis befinden sich Fragmente von Gemälden.

Panagia-Chrysokastriotissa: Die goldene Burgherrin steht am Südende der Markou-Avriliou-Str. Man erzählt sich, daß während der Einnahme der Akropolis durch die Türken Frauen und Kinder sich vom Felsen herabgestürzt hätten. Die wundertätige Ikone Chrysokastriotissa, die von der Akropolis stammen soll, soll alle gerettet und unversehrt nach Hause geführt haben. Seither wurde diese Kirche Zufluchtsort für gefährdete Frauen und Kinder.

Pantanassa-Kirche: Auf dem Monastiraki-Platz findet sich die in der Tiefe liegende Basilika Pantanassa aus dem 10. Jh., die 1911 restauriert wurde.

Kapnikarea-Kirche: Verfolgt man die Ermu-Str. vom Monastiräki-Platz aus nach 0 in Richtung Syntagma-Platz, so stößt man nach etwa 200 m auf eine sehr schöne Kreuzkuppelkirche des 11. Jh., die später durch eine Vorhalle und nördliche Seitenkapelle erweitert wurde. Besonders beachtenswert sind die byzantinischen Wandmalereien im Innern.

Neue Metropolis: Ganz nah, im SO der Kapnikarea, liegt der Metropolis-Platz mit der Alten und Neuen Metropolis-Kirche. Die große Kathedrale wurde zwischen 1842 und 1862 nach Plänen von Schaubert erbaut.

Alte Metropolis-Kirche: Dahinter liegt der kleinere Bau der sog. Alten Metropolis, die auch Panagia-Gorgoepikoos oder Agios-Eleftherios genannt wird und die im 12. Jh. als Vier-Säulen-Kuppel-Kirche mit Narthex unter Verwendung antiker Relikte erbaut wurde (Kalenderfries, Pilasterkapitelle, Giebel, Grabäudiculen usw.). Mittelalter und Antike wurden hier zu einer äußerst reizvollen Einheit verschmolzen.

Philippos-Kirche: Westlich vom Monastiraki-Platz steht die Philippos-Kirche und schließlich im S auf der Alten Agora die vermutlich um das Jahr 1000 erbaute Apostel-Kirche.

Apostel-Kirche: Sie wurde während der Ausgrabungsarbeiten auf der Agora restauriert. Man ließ sie über einem Nymphäum aus dem 2. Jh. v. Chr. errichten, und sie besaß ursprünglich 4 Konchen. Der schöne, unter 4 großen und 4 kleinen Kuppeln ebenmäßig sich steigernde Innenraum mit byzantinischen Malereien ist sehr sehenswert, ebenso die Außenmauem aus Bruchstein mit Ziegel-Verzierungen.

Agios Asomatos: Wer vom Monastiraki-Platz nach W in Richtung Kerameikos über die Ermu kommt, sieht rechts nach etwa 300 m gegenüber vom Theseion-Bahnhof die erst kürzlich restaurierte Engelskirche aus dem 11. Jh.

Agios-Joannis-Kolona: Etwa 300 m weiter nördlich parallel zur Ermu-Straße verläuft die Euripides-Str. Hier liegt die kleine Johanneskapelle, bei der eine römische Säule das Dach überragt. Johannes der Täufer wird hier als heilbringend für alle Krankheiten des Kopfes angerufen.

Agii Theodori: Ebenfalls an der Euripides-Str., dort, wo sie in den Klafthmonos-Platz mündet, liegt die Theodoren-Kirche, ein Quader- und Ziegelbau aus dem 11.Jh.